Donnerstag, 31. Oktober 2013

Donau-Kreuzfahrt Teil 3 - Bratislava

Donnerstag,  24. Oktober 2013 Bratislava

Heute ist "Landgang": Wir legen gegen 15 Uhr in Bratislava an.



Bratislava ist die Hauptstadt der Slowakei. Die Burg, die sich 80 m oberhalb der Donau erhebt, ist das Wahrzeichen der Stadt. Aufgrund ihrer charakteristischen Silhouette wird sie auch „der umgedrehte Tisch“ genannt.



Es werden verschiedene Landausflüge angeboten: Entweder eine mit dem Fahrrad geführte Tour, eine Besichtigungsfahrt mit der historischen Stadtbahn, die wir eigentlich buchen wollten, und eine geführte Bustour. Es stellt sich heraus, dass man uns das falsche Ticket verkauft hat - wir sind bei den Ausflugsgästen im Bus gelandet, was sich anschliessend als grosses Glück erweist, denn wir haben eine traumhafte Reiseleiterin. Susanna, eine Studentin, die uns mit viel Humor und noch viel mehr Charme durch ihre Stadt führt und uns herrliche Anekdoten über ihre Heimatstadt erzählt.



Wir fahren hinauf zur Burg, die weithin sichtbar das Stadtbild dominiert. Von dort oben hat man einen sehr schönen Blick auf die Stadt, deren Architektur von unserer Reiseleiterin als „ungarischer Gulasch“ bezeichnet wird.



Bratislava hat eine sehenswerte Altstadt, ansonsten haben wir nichts entdeckt, was uns besonders begeistert hätte. Es gibt ein paar schöne alte Kaffeehäuser, doch ausser ein paar touristischen Lokalen in der Altstadt haben wir nichts entdeckt, was uns Lust gemacht hätte, die slowakische Küche zu probieren. 
























So sind war abends wieder zurück aufs Schiff, um noch bei dem sympathischen Barkeeper Genald einen Gute-Nacht-Drink zu nehmen. Danach sinken wir wieder in unsere Betten und freuen uns morgen auf Wien und auf Yannick und Caro.





Mittwoch, 30. Oktober 2013

Donau-Kreuzfahrt Teil 2 - jetzt gehts los!

Mittwoch, 23.10.2013 – Einschiffung

Wunderbar geschlafen, ausgeruht in den perfekten Betten des Brauereigasthofs Aying geht es dann heute morgen zum Frühstück mit allem was das Herz begehrt. Wobei wir uns etwas zurückhalten, denn wir sind später noch bei meiner Freundin Tina, die gerade mal auf halber Strecke Richtung Passau wohnt, zu einem Weisswurst-Frühstück eingeladen.

Vielen Dank, liebe Tina. Es war sooo schön Dich nach langer Zeit endlich mal wiederzusehen (und die Weisswürste bei Dir waren die besten, die ich seit langem gegessen habe!). Ein Weissbier konnte ich um diese Uhrzeit zwar noch nicht trinken, dafür hat es Gerhard umso besser geschmeckt.

So langsam wächst die Spannung und wir machen uns auf Richtung Passau. Schon bei der Buchung der Schiffsreise im Reisebüro wurde mir die Buchung des Transfers empfohlen. Eine super Empfehlung, vielen Dank, liebe Frau Kämmerer! Das war eine perfekte Organisation.

Gleich eingangs Passau liegt das Parkhaus des Transfer-Service. Man wird auf den Parkplatz zum Kurzparken eingewiesen, gibt schon mal sein mit Gepäckanhängern versehenes Gepäck in die bereitstehenden Transporter, geht zum Büro zum Bezahlen, bekommt seine endgültige Standplatznummer und stellt sein Fahrzeug im Parkhaus ab. Dann darf man in den bereitstehenden Bus einsteigen und wird zum Anlegeplatz in Passau gefahren. Wir fahren mit der A-Rosa Riva,  einem 2004 erbauten Schiff der A-Rosa-Flotte mit 100 Doppelkabinen (ca. 16 qm), auf dem maximal 242 Passagiere mitfahren können. Das Gepäck erwartet uns bereits beim Betreten des Schiffes bzw. steht komplett vor unserer Kabinentür.

Zum Empfang bekommen die weiblichen Passagiere eine Rose geschenkt, die dazu passende Vase steht dann anschliessend bereits mit Wasser gefüllt in der Kabine – sehr aufmerksam. Ach ja, zur Kabine. Wer die grossen Kreuzfahrtschiffe gewöhnt ist, kann sich von diesen Vorstellungen auf der A-Rosa gleich verabschieden.  Wir hatten zwar die grösste Kabinen-Kategorie auf dem zweiten Deck mit französischem Balkon gebucht, das hat jedoch nichts daran geändert, dass ich zunächst etwas überrascht war.  Auch das Bad ist relativ klein, Dusche, Becken, WC und trotzdem ein Raumwunder mit Abstellflächen (zu Gerhards Verwunderung ist es uns doch tatsächlich gelungen, mein komplettes Gepäck (und sogar die Schuhe!) und zusätzlich noch den Inhalt seiner zugegeben etwas kleineren Reisetasche zu verstauen).

Wir haben heute leicht verregnetes Wetter, doch es ist mild und vor allem sind die Wetter-Prognosen für morgen schon wieder wesentlich besser.




Ich wollte gleich beim Betreten der Kabine den automatisch eingeschalteten Fernseher ausschalten, stellte dann aber noch rechtzeitig fest, dass man hier auf dem schiffseigenen Kanal die Schiffsposition, Geschwindigkeit und Koordinaten verfolgen kann. Eine interessante Spielerei. Gerade jetzt in diesem Augenblick, während ich diesen Beitrag schreibe, haben wir übrigens Linz passiert.

Auf den Schiffen der A-Rosa gibt es Frühstück, Mittag- und Abendessen in Büffetform, eine feste Tischordnung gibt es nicht, jeder darf sich seinen Tisch (und die Passagiere, mit denen  er zusammensitzen möchte (oder nicht...) frei wählen.

Zum Essen eine persönliche Anmerkung von mir, die ich nun auch nicht immer wieder bei jedem der noch folgenden Blog-Beiträge wiederholen werde: Wer kulinarisch etwas anspruchsvoller ist (insbesondere auch was Garzeiten für Fisch und Fleisch betrifft), wird hier auf dem Schiff vielleicht enttäuscht sein. Ansonsten ist alles nett präsentiert, es gibt  z.B. zum Frühstück ein grosszügiges Angebot an diversen frischen Früchten und Müsli (leider ist auch gegen gesonderte Bezahlung kein frisch gepresster Orangensaft erhältlich), eine schöne Auswahl von Wurst und Käse, mal Räucherlachs, mal geräucherte Makrele, Fischsalat etc., man kann sich von der sehr freundlichen Küchencrew Omelettes, Rühreier oder Spiegeleier mit Schinken, Speck, Kräutern etc. zubereiten lassen. Das selbstgebackene Brot und die Brötchen schmecken sehr gut und wem es nach Süsskram gelüstet, kommt auch nicht zu kurz.

Mittags dann bereits wie geschrieben, ein kalt warmes Büffet mit ein paar Salaten, Pasta, Fisch, Fleischgerichte, Gemüse und Dessert.

Das abendliche Büffet wird unter ein kulinarisches Thema gestellt. Heute Abend ist das Bayern: Das gut aufgelegte Küchenteam serviert bzw. bereitet vor den Augen der Gäste zu:

Pochierte Birnen mit Obatzter
Selbstgemachte Bauern-Terrine
Diverse Blattsalate
Linsensalat


Leberknödelsuppe
Lauchcremesuppe

Knusprig gebratene Schweinshaxe
Schweinsbraten im Kümmeljus
Kalbsleber mit Apfelscheiben
Bayerische Fleischpflanzerl mit Kartoffelpüree
Bayerisch Kraut
Gedünsteter Saibling in Zitronen-Dill-Butter
Kohlrabi-Gemüse
Bratkartoffeln
Lauwarmer Kartoffelsalat
Käsespätzle
........

Joghurt-Mousse mit Amarena Kirschen
Baileys Creme mit Waldbeeren
Palatschinken mit diversen Füllungen

.......

Käseplatte

Wir nehmen dann anschliessend an einer der beiden Bars noch einen Gute-Nacht-Digestif. Dort werden wir von diesen beiden freundlichen Herren umsorgt:




Genald von den Philippinen und Ismail aus der Türkei gehören zum Barteam und haben uns bestens mit köstlichen Cocktails verwöhnt. Leicht beschwingt und seeehr müde sind wir dann in unsere bequemen Betten gesunken.

Während wir sanft schlummeren, fährt uns der Kapitän der A-Rosa (durch viele, viele Schleusen) nach Bratislava, da werden wir morgen früh anlegen. Und da geht es morgen früh auch weiter mit dem Bericht unserer Donaureise.


Dienstag, 29. Oktober 2013

Donau-Kreuzfahrt auf der A-Rosa, Teil 1 - Anreise Brauereigasthof Aying

Genau heute vor einer Woche am Dienstag ging sie los - unsere Donau-Kreuzfahrt. Für Gerhard und mich eine völlig neue Erfahrung, doch da alle, die uns bisher davon erzählten, voll des Lobes waren, überlegten wir nicht lange und buchten. Und schlugen damit die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe: einerseits wollten wir schon längst mal eine Schiffsreise unternehmen, warum also nicht mal klein anfangen, um dann später aufs grosse Meer zu wechseln? Andererseits ist Yannick in Wien in eine neue Wohnung gezogen bzw. ist mit Caro in eine gemeinsame Wohnung gezogen und wir wollten die beiden gerne besuchen und das neue Domizil bewundern. Für uns bedeutet eine Strecke nach Wien fast 800 km, dann wieder 800 km zurück, das lässt sich doch weitaus bequemer zurücklegen und so kamen wir auf die Idee mit der Donau-Kreuzfahrt. 

Wir sind seit Sonntag wieder zu Hause und zehren noch von unseren wundervollen Reiseerlebnissen. Diese werde ich ab heute um eine Woche zeitversetzt mit euch teilen. Da es sich bei "Bonjour Alsace" um einen Food-Blog handelt, dürfen natürlich die kulinarischen Erlebnisse nicht zu kurz kommen. 

So, dann wollen wir mal starten:




Für die Anreise haben wir uns etwas besonders Schönes ausgedacht: Eine Zwischenübernachtung auf dem Weg nach Passau musste sein, das liegt ja beinahe auf dem Weg. Dort gibt es den Brauereigasthof in Aying mit seinen wundervollen Zimmern, dem ausgezeichneten Restaurant und vor allem bei schönem, sonnig warmen Wetter so wie heute das Bräustüberl mit Biergarten direkt gegenüber. Ich nehme es gleich mal vorweg: Da müsst ihr hin!




Dieses Hotel ist ein absoluter Wohlfühlort, an dem Gastlichkeit gelebt wird. Das beginnt schon beim Ankommen an der Rezeption bei der freundlichen Stefanie Lechner und zieht sich durch alle Bereiche des Hauses. Wir haben dieses Mal im Herrenhaus gewohnt, das ehemalige Familienhaus der Inhaber. Eine sehr schöne Idee ist, dass alle Zimmer nach den jeweiligen Familienmitgliedern, die in der Vergangenheit im Herrenhaus gelebt hatten, benannt ist. Wir haben uns sehr wohlgefühlt im "Maria-Zimmer". 




Das Wetter war so traumhaft schön, dass wir die Biergarten-Saison noch nutzen wollten und unsere Reservierung für das Restaurant im Brauereigasthof noch geändert haben. Stattdessen haben wir im gegenüberliegenden Bräustüberl reserviert, das seit Februar d.J. ebenfalls der Familie Inselkammer gehört. 




Gerhards bayerische Welt ist in Ordnung, wenn er seinen Krustenbraten mit Knödeln vor sich stehen hat. 



Ich brauche für mein Bayern-Feeling nur eine Weisswurst - hier schmeckt sie besonders gut- mit einer dieser köstlichen knusprigen, noch lauwarmen Brezeln



Und ein bayerisches Bier gehört dazu. Hier in Aying von der eigenen Brauerei. Da gibt es sogar für mich als Weintrinkerin einen Krug Bier:




Auch hier ein absoluter Wohlfühlort, an den wir gerne zurückkommen, nicht zuletzt wegen des immer präsenten Wirtes Ralf Sagorske und Erika, der mit Abstand freundlichsten und herzlichsten Bedienung von ganz Bayern.

So, und morgen geht es weiter nach Passau und dort aufs Schiff ...

Sonntag, 20. Oktober 2013

Auberge de la Chapelle, Geispolsheim, und ein Rezept für Fleischnaka

Auberge de la Chapelle, Geispolsheim, Tel. 03.88.68.83.67
geöffnet von Donnerstag bis Sonntag, mittags und abends, und Montagmittag

Wer meinen Blog http://tisalutoticino.blogspot.ch/ liest, hat sicherlich schon des öfteren am Schluss eines Restaurant-Berichtes den Satz "Da muss ich wieder hin!" gelesen. Genau das schrieb ich auch nach meinem ersten Besuch in der Auberge de la Chapelle - klick hier.

Wenn ich das Gefühl habe, ich könnte die Speisekarte von oben links nach unten rechts durchessen und mich nur schwer für eine der angebotenen Köstlichkeiten entscheiden kann und wenn ich dann auch noch freundlich und zuvorkommend bedient werde und mich sooo wohl fühle, dann muss ich da halt ganz schnell wieder hin.

Nun hat es ein bisschen gedauert bis zu unserem zweiten Besuch, aber als Yannick für ein Wochenende nach Hause kam, war die Gelegenheit, unserem kulinarisch interessierten Sohn diese Restaurant-Neuentdeckung vorzuführen.

Und weil ich zurzeit kaum zum Bloggen komme und es noch sooo viele schöne Restaurant-Besuche gibt, die ich euch nicht vorenthalten möchte und auch weil es noch soooo viele Rezepte gibt, die hier in meinem Blog-Kochbuch festgehalten werden sollten, füge ich einfach mal zwei Restaurant-Besuche in einem Bericht zusammen. An den Besuchen zu unterschiedlichen Jahreszeiten sieht man auch, dass sich die Karte regelmässig ändert und an die Saison anpasst (was nicht unbedingt auf unsere Bestell-Gewohnheiten passt - wir sind häufig 'Wiederholungstäter").

Der erste Teil war mit Yannick Ende August und der zweite Teil bezieht sich auf unseren heutigen Besuch, es hat nämlich hier im Elsass heftigst geregnet - keine Spur von schönem goldenem Herbst, sondern nass, nass, nass. Da haben wir uns spontan ins Auto gesetzt und sind losgefahren....  Gelandet sind wir nun schon zum dritten Mal in Geispolsheim, davon berichte ich dann im zweiten Post-Teil.

Also, erstmal der Besuch mit Yannick im August:

Irgendwie haben es mir diese russischen Eier angetan - ich habe sie schon bei unserem ersten Besuch in einer anderen Variante gegessen - doch auch diesmal wieder köstlich:




Für Yannick Feta in Brick-Teig mit Zucchini-Nudeln


Dann gibt es für unseren Sohn Ibérico Pluma, ein Stück vom Rückendeckel vom Ibérico Schwein, wunderbar durchwachsen und dadurch sehr saftig beim Braten, das Ganze serviert auf einem Gemüsebett aus mediterranen Gemüsen und Kartoffelstäbchen.



Und für Gerhard und mich:

Falsches Filet in der Brotkruste gebacken, frische Pilze, Kartoffeln, Gemüsebett, Jus





Danach nur noch Espresso und Eau de Vie ;-)


Unser Besuch von heute:




Es ist ein verregneter trüber Herbsttag, ein wundervoller Stimmungsaufheller ist da die Vorfreude auf ein schönes Essen in einem schönen Ambiente. Bei unseren beiden letzten Besuchen haben wir in der Auberge im Garten gesessen, daran war heute nicht zu denken. Doch der Gastraum strahlt mit dem schönen grossen Kamin eine wohltuende Gemütlichkeit aus. Das Restaurant ist bis auf den letzten Platz besetzt (wir hatten gerade noch auf die letzte Minute einen Platz für zwei bekommen). Sonntagmittag ist DER Tag, an dem die französischen Familien einen Restaurant-Besuch machen, mit Kind und Kegel, mit Oma und Opa zieht man ins Restaurant und lässt es sich gutgehen. Kommt man in Frankreich sonntags in ein Restaurant, das nicht fast komplett besetzt ist, stimmt irgendetwas nicht. Die Guten sind sonntags einfach ausgebucht - fertig! So auch die Auberge de la Chapelle.

Wir starten mit Crémant (für Madame) und Bière Amère (für Monsieur), wie könnte es anders sein.

Dann die Vorspeise für Monsieur:

Tartare de matjes et pommes à l'huile, oignons verts, vinaigrette de raifort aux herbes
Matjes-Tatar mit Kartoffeln, Frühlingszwiebeln und Meerrettich-Creme mit Kräutern



Russische Eier gab es heute nicht auf der Karte - ich hätte sie doch glatt wieder bestellt ;-)

Dafür dann eine Spezialität, die es häufig im Elsass gibt (dann eher als Hauptgericht serviert) und die vom Gourmet-Büdchen schon für mein Elsass-Blog-Event bei Zorra gekocht wurden und von mir immer noch nicht nachgebastelt wurden (jetzt aber, gaaanz bald, liebes Klärchen, versprochen) Hier im Elsass werden sie meistens von der Rolle in Scheiben geschnitten, in Butter oder Öl von beiden Seiten leicht knusprig gebraten und dann nochmal für ca. 10 Minuten in Elsässer Weisswein geschmort. 

Das Rezept gibt es im Gourmet-Büdchen (einfach hier anklicken) und das ist auch für mich als Erinnerung, denn jetzt in der Herbstzeit will ich das unbedingt mal nachkochen.

Hier in der Auberge als Vorspeise mit einem kleinen Salat serviert - das hätte auch als Hauptgericht durchgehen können:




Anschliessend waren wir Wiederholungstäter mit Bouchées à la Reine - Königin-Pastetchen



Entrecôte à la Plancha, Knoblauchbutter und Pommes Neufs - hausgemachte, dick geschnittene Kartoffelstäbchen, knusprig und köstlich, ein grüner Salat wird auf meinen Wunsch extra dazu serviert.



Bei sooo viel deftiger Elsässer Köstlichkeit hilft auch nicht mehr Arianes Empire-Schnitt, da geht einfach kein Dessert mehr - da helfen nur noch Espresso und Mirabelle (45 %!) 


Samstag, 19. Oktober 2013

Zitronige Pulpo-Pasta

Dieses Pastagericht gehört zu den Rezepten aus meiner Vorratsküche, die immer dann zur Verwendung kommen, wenn ich wenig Zeit und trotzdem Lust auf etwas besonders Feines habe. Pulpo mag ich in allen Variationen, als Antipasti, als mediterranen Salat, auf dem Grill und vor allem in der Pasta. Ein sehr schönes Rezept gibt es auch bei Petra (klick hier), die es ebenfalls nach der bei mir schon seit vielen Jahren praktizierten Methode von Giorgio Locatelli zubereitet, d.h. den Pulpo nicht im Wasser zerkochen, sondern mit den wunderbaren Zutaten und Aromengebern, die so gut zum Pulpo passen, wie z.b. Olivenöl, Tomaten, Knoblauch, Kräutern im Topf garen. Und er WIRD zart! Versprochen!

Ich bereite immer mehrere Portionen gleichzeitig zu, ein Teil kommt dann in Stücke geschnitten portionsweise verpackt in die Tiefkühltruhe. Sie können tiefgefroren oder aufgetaut (je nachdem, wie eilig man es hat) zu der Pasta in die Pfanne gegeben werden. 



Zunächst die Vorarbeiten:

2 kleine Pulpo (oder wie heisst das im Plural?), küchenfertig vorbereitet, d.h. die Kauwerkzeuge und Augen vorher rausnehmen
1 kleingeschnittene Chilischote
eine Handvoll Tomatenwürfel
1 klein gehackte Knoblauchzehe
eine Handvoll Kräuter (m: Petersilie, Thymian)
1 - 2 EL Olivenöl

Pulpo mit allen Zutaten in den Topf geben, Deckel drauf und fertig! Ca. 50 - 60 min bei milder Hitze leicht simmern lassen, dabei den Topf immer ein wenig hin und her rütteln. Mit der Spitze eines Messers testen, ob der Pulp weich ist. Dann im Sud abkühlen lassen. Achtung: Den Sud nicht weggiessen!!! In mundgerechte Stücke schneiden. Wird nicht alles verwendet Sud und Pulpo getrennt einfrieren.



Nun die Pasta

ich nehme für 2 Personen:


  • 200 g Pasta (Spaghetti, Linguine oder Limonen-Pasta nach Sandro Desii)
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 Chilischote, feinst gewürfelt
  • 1 Handvoll Ruccola
  • 1 Handvoll Pulpo gekocht
  • 1/2 Tasse Pulpo-Sud
  • 1/2 Zitrone, Saft und Schale
  • Parmesan, gerieben


und los gehts:

Die Pasta al dente kochen.

Chiliwürfel in Olivenöl in der Pfanne bei mittlerer Hitze andünsten, mit dem Pulpo-Sud aufgiessen, Zitronenschale und -saft dazu, Pulpo und Ruccola und dann die Pasta, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag, nimmt dazu frisch geriebenen Parmesan.

Ich hatte dazu bei den Genusshandwerkern eine grandiose Limonen-Pasta von Sandro Desii, einem Italiener, der in Barcelona lebt. Mittlerweile habe ich sie in D nicht mehr gefunden, vielleicht weiss ja jemand, wo sie zu finden ist.  So sieht die Verpackung aus:










Mittwoch, 16. Oktober 2013

Backen für den World Bread Day 2013 - Federweisser-Brot mit Walnüssen





Seit 2006 richtet zorra den World Bread Day aus - Blogger aus aller Welt backen für diesen Tag und exakt an diesem Tag ein Brot. Alleine im letzten Jahr haben 343 Blogger aus vielen verschiedenen Ländern Brot gebacken.

Die Idee des World Bread Day ist es, das tägliche Brot zu ehren und dankbar zu sein, dass wir ausreichend zu Essen haben.





Dieses Brot habe ich nun schon zum dritten Mal gebacken, weil es uns so gut schmeckt und weil es sich praktisch nebenher backen lässt, es benötigt allerdings 2 Tage Vorbereitungszeit, am 3. Tag wird es dann gebacken. Arbeit macht es wirklich kaum und es ist gelingsicher. Bei Stefanie von Hefe und Mehr habe ich es entdeckt und nun so abgewandelt, wie es uns am besten schmeckt. Ich habe den Roggenanteil erhöht. Die Backzeit hat sich dadurch auch ein wenig verlängert, aber vor allem ist der Geschmack nun schön kräftig. Gerade jetzt in der Herbstzeit schmeckt es sehr gut mit Walnüssen, dazu dann Trauben und Walnuss-Brie und wir schweben im Brot-Himmel.






ich nehme:
Poolish
  • 200g Federweisser
  • 200g Mehl Type 550
Teig
  • Poolish
  • 100g Weizen, frisch gemahlen
  • 100g Einkorn, frisch gemahlen
  • 250g Roggenmehl Type 1050
  • 450g Weizenmehl Type 550
  • 100g Federweisser
  • 400g Wasser
  • 30g Olivenöl
  • 25g Salz
  • 50 g Walnüsse
und los gehts:

1. Tag:
Für den Poolish, Federweisser und Mehl miteinander verrühren. Bei Raumtemperatur etwa 12 -16 Stunden gehen lassen.
2. Tag:
Für den Teig alle Zutaten erst 5 min auf kleiner Stufe kneten, dann bei hoher Geschwindigkeit bis zur mittleren Glutenentwicklung kneten (ca. 8 min).
Zwei Stunden gehen lassen. Zu zwei runden Broten formen und mit dem Teigschluss nach unten in ein Gärkörbchen setzen.
Bis zur dreiviertel Gare gehen lassen.  Das dauert etwa 6 Stunden. Besser ist es daher, die Teiglinge über Nacht im Kühlschrank gehen lasen.
3. Tag:
Den Backstein eine Stunde lang im Ofen bei 250°C aufheizen.
Das Brot einschiessen und  eine Handvoll Eiswürfel für Dampf auf den Ofenboden werfen (m: Klimagaren, 1. Dampfstoss sofort, 2. vor dem Einschiessen) . 10 min  auf 250°C backen, dann die Temperatur auf 200°C zurückdrehen. Bei fallender Temperatur weitere 30 min backen. 10 min vor Backende den Ofen kurz öffnen, um Dampf entweichen zu lassen.


Montag, 14. Oktober 2013

Kugelrunde Kartoffelklösse mit Stoppelgans und Pflaumensauce

Blog-Event XCII - Alles was rund ist (Einsendeschluss 15. Oktober 2013)

Meine Mutter erzählte mir vor vielen Jahren, dass sie Gästen zu einem Essen selbstgemachte Klösse serviert habe. Alle äusserten sich begeistert über das Essen, ein Gast machte allerdings die Bemerkung: " Es schmeckt köstlich, aber wir machen die Klösse immer rund ...."

Daran erinnerte ich mich gestern und musste laut lachen, als mir mein Mann diese halbrunden, halbeckigen und irgendwie schrägen Dinger abnahm und sie nachformte. Mein Vater, der bei uns zum Essen eingeladen war, lachte mit mir, kannte er doch die beliebte Familien-Anekdote: "Bei uns sind sie immer rund" Irgendwelche Gene müssen sich da von der Mutter auf die Tochter übertragen haben ;-)

Wolfgang von kaquus Hausmannskost darf diesmal Gastgeber bei zorras Kochtopf-Event sein und wünscht sich "Alles was rund ist" Na gut, dann will ich mich mal anstrengen. Die Klösse sind nach einem Rezept von Johann Lafer - vielleicht macht er auch mal einen Workshop "Wie forme ich Knödel"....




ich nehme:


  • 900 g mehlig kochende Kartoffeln
  • 3 Eigelb (Kl. M)
  • 75 g Speisestärke
  • 50 g flüssige Butter
  • Salz, Muskatnuss






und los gehts:

Kartoffeln in Salzwasser gar kochen, abgiessen und etwas abkühlen lassen.
Noch warm schälen und zweimal durch die Kartoffelpresse drücken.
Eier, Speisestärke und zerlassene Butter dazu geben, mit Salz und frisch geriebener Muskatnuss würzen.
Den Teig nun gut mischen/verkneten – entweder mit den Fingern oder mit einem Holz- oder Plastikkochlöffel!! Kein Metall verwenden!!
Hände leicht bemehlen (m: mit Speisestärke) und aus dem Teig Knödel formen.
In kochendes Salzwasser geben, Hitze reduzieren und die Knödel 10-12 Min. ziehen lassen.

Wer die Stoppelgans mit Pflaumensauce kosten möchte, muss wesentlich früher beginnen, nämlich damit, die Stoppelgans dann zu bestellen, wenn sie zur Verfügung steht und evtl. bis zum grossen Ereignis einfrieren. Stoppelgänse heissen so, weil man sie auf abgeernteten Felder, den Stoppeln, ihr Futter suchen lässt, damit sie nicht zusätzlich gefüttert werden müssen. Sie sind im Gegensatz zu den wesentlich später zur Verfügung stehenden Weihnachtsgänsen wunderbar mager und haben ein köstliches Aroma. Nächstes Jahr werde ich mindestens zwei Gänse bestellen. 
ich nehme für 3 - 4 Personen:
  • 1 Stoppelgans
  • 2 EL Butter 
  • 1L dunklen Geflügelfond 
  • 2 Tassen Pflaumenmus
  • 1 EL Salzbutter
  • 2 EL Portwein

und los gehts:
Die Gans mit Salz und Pfeffer würzen und in Butter/Geflügelfond unter häufigem Wenden bei 180°C (Ober - und Unterhitze) gar und goldbraun braten (Bratzeit 1,5- 2 Stunden, dabei häufig wenden und begiessen) 
Den Gefügelfond aufheben, in einer Kanne entfetten, das Pflaumenmus zugeben, etwas reduzieren, abschmecken, durch ein Haarsieb passieren und abschmecken.