Freitag, 31. August 2012

Tomaten- und Zucchinischwemme - da hilft nur confieren



Seit ich bei Micha zum ersten Mal dieses Rezept entdeckt habe, kann mich eine Tomaten- und/oder Zucchinischwemme nicht mehr erschrecken. Im Gegenteil, ich kann gar nicht genug von diesen beiden Köstlichkeiten bekommen und kaufe sogar noch dazu, wenn ich schöne Bioqualität auf dem Markt entdecke. 


Im Backofen confierte Tomaten (und Zucchini) schmecken wunderbar aromatisch und sind vor allem vielseitig ohne Ende. Wenns schnell gehen muss, einfach kurz mit frisch gekochter Pasta mischen oder als Pizzabelag und Beilage zu Fleisch oder Fisch passen sie sich wunderbar an.

Ungeschälte Tomaten (oder Zucchini) halbieren oder vierteln, Kirschtomaten kann man auch ganz lassen, auf einem leicht eingeölten Backblech verteilen, salzen, pfeffern, mit wenig Puderzucker, Honig oder Holunderblütensirup beträufeln, frischer Thymian (oder Rosmarin oder Oregano, je nach Lust und Laune), etwas Olivenöl darüber gießen und ein bis zwei geschälte, in dünne Scheiben gehobelte Knoblauchzehen und für ca. 1 Stunde bei 100 Grad Umluft in den Backofen.




Anschließend noch heiß in saubere Gläser füllen, die man nach dem Abkühlen im Kühlschrank aufbewahrt. Bei einer größeren Menge lohnt sich auch das Sterilisieren. Ich mache das anschließend im Backofen:

Möglichst gleich große Gläser auf die zur Hälfte mit heißem Wasser gefüllte Fettpfanne des Backofens stellen, die Gläser sollten sich nicht berühren. Bei ca. 180 Grad Ober-Unter-Hitze so lange warten, bis Bläschen aufsteigen, dann im Backofen abkühlen lassen. 

Sonntag, 26. August 2012

Tarte aux Myrtilles - Heidelbeertarte


Tarteköniginnen wie Bolli und Micha produzieren am laufenden Band die wundervollsten Tartes. Bei uns wird eher selten Süßkram gebacken und Obst lieber in Form von Sorbets oder im ursprünglichen Zustand roh gegessen. Doch wenn es in den Vogesen die ersten frischen Waldheidelbeeren gibt, muss ich diese Tarte backen:



Zutaten:

für den Teig:

250 g Mehl

125 g Butter (moi: Salzbutter)
60 g Zucker
evtl. 2 EL eiskaltes Wasser
1 TL Weißweinessig

für den Guß:

2 ganze Eier
2 EL Crème fraîche (épaisse)
2 EL Rohrzucker
1 EL Grappa (oder ... oder...)

500 g Waldheidelbeeren

Zubereitung:

Alle Zutaten für den Teig in die Küchenmaschine geben und schnell zu einem Teig kneten, falls dieser zu trocken erscheint, evtl. noch etwas Wasser zufügen. In Klarsichtfolie packen und mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen. 

Wir mögen unsere Tarte hauchdünn, daher teile ich diesen Teig nochmals in zwei Hälften (eine Hälfte wird eingefroren oder für den nächsten Tag aufgehoben). Für meine Tarteform von 24 cm Durchmesser sind ca. 200 g Teig ausreichend. Den Teig in die Tarteform geben, mit einer Gabel mehrmals einstechen und die Form für 30 min in den Tiefkühler stellen. 

In der Zwischenzeit den Backofen auf 200 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Die Zutaten für den Guß mit einem Schneebesen gut mischen.

Die Tarteform nach 30 min aus ihrem Kälteschlaf nehmen, mit den Heidelbeeren belegen, den Guß darüber gießen und auf der zweiten Schiene von unten ca. 15 min backen, dann weitere 30 min bei 180 Grad.





Samstag, 25. August 2012

Sweet Chili Sauce for Chicken und die Einlösung eines Versprechens




Vor einiger Zeit hatte mich zorra in einem Kommentar gefragt, ob es irgendwann mal das Rezept für meine selbstgemachte Sweet Chili Sauce geben würde. Dies ist die perfekte Sauce für alle BBQ- und/oder Grillhähnchen-Fans, weil sie so schön karamellisiert, es gibt nichts besseres. Als Marinade für Spareribs ist sie einfach unersetzlich. 

Normalerweise kommt mir keine Fertigsauce mehr ins Haus. Als Yannick vehement nach den Spareribs "Mama, so wie wir sie früher immer gemacht haben" verlangte, war ich gefordert. Für mich war klar, dass es keine Fertigsauce geben sollte, also selber basteln. Heraus kam diese köstliche Sauce, voilà, für Dich, liebe zorra:




Zutaten:

100 g Zucker
7 schöne reife rote Chilischoten, in allerkleinste, feinste Würfel geschnitten,
2 Knoblauchzehen, geschält, feinst gewürfelt
1 walnussgroßes Stück frischer Ingwer, geschält und in ganz kleine Würfel geschnitten
3 EL Weißweinessig
1 TL Fleur de l
2 TL Speisestärke oder Johannisbrotkernmehl

Zubereitung:

Den Zucker in einem genügend großen Topf mit etwas Wasser mischen und langsam zum Schmelzen bringen. Chili-, Knoblauch- und Ingwerwürfel dazu geben, ein paar Minuten andünsten, dann mit 1/4 Wasser und 1 TL Salz vermischen und ca. 20 min abgedeckt leicht köcheln lassen. Den Essig dazu und abschmecken. Evtl. fehlt noch etwas Salz, vielleicht auch noch etwas Essig. Es soll eine deutlich süßsaure Note ergeben.

Die Speisestärke mit etwas Wasser glatt rühren und darunter geben, kurz köcheln lassen und gleich in saubere Twist-Off-Gläser abfüllen.




Fazit: Eine wunderbare Sauce, die das gute Gefühl hinterlässt, zu wissen was drin ist. Die sich zum BBQ, für Hähnchen und Spareribs eignet, aber auch gut als Dip zu Gemüse passt. In der Grillsaison einfach unerlässlich.


Und weil das so ein schönes leuchtendes Hellrot ergibt, ist das passend für Uwes Event Cookbook of Colors, der für den Monat August die Farbe Rot wünscht.




HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

Sonntag, 19. August 2012

Das nun aber endgültige ultimative beste, nicht mehr zu übertreffende Schokoladeneis der Welt und 10!!! GSS-Punkte


Gerhard, Erfinder der GSS (Gerhards Schokoladeneis-Skala) ist ein großer Fan von Schokoladeneis - Schlagsahne gehört für ihn immer meistens dazu. Selbst mit einer extra großen Portion geschlagener Sahne habe ich versucht, ihn zu bestechen. Keine Chance: er hat noch nie die Höchstpunktzahl 10 verliehen. Mit diesem klick hier verbloggten Schoko-Eis nach Joel Robuchon war ich nahe dran: 9,5 immerhin. Es war sogar so gut, dass Robert von Lamiacucina sich veranlasst sah, den großen Schokoladeneis-Test anzutreten und sich seitdem nicht mehr retten kann vor Anträgen von LeserInnen, die sich als Testpersonen zur Verfügung stellen wollen. Ich war schon kurz davor, mir einen Paco-Jet zu kaufen, um endlich die Höchstpunktzahl 10 zu erreichen, doch dann kam SIE.

Jultchik macht in ihrem Blog nicht nur wunderschöne Fotos, sie hat mir auch das Buch "Das beste Eis der Welt" empfohlen, das ich sofort bestellt habe. Ausgepackt, Zutaten eingekauft und DAS BESTE SCHOKOLADENEIS DER WELT gemacht. GSS 10 Punkte!!! Ein anderes Eis-Rezept brauche ich nicht mehr. Auch Madame M. von grain de sel und die Gelateria- und Schokoexpertin zorra sind schon vor lauter Begeisterung dahin geschmolzen. Beide haben es in der leicht abgewandelten Form nach David Lebovitz probiert.

Robert, tut mir leid, Du musst da wieder ran.



Zutaten:

250 ml frische Vollmilch
300 ml Sahne
230 ml Kondensmilch (moi: Kaffeesahne, 10 %ig aus dem Bioladen)
150 g Zucker (moi: 130 g)
3 TL Speisestärke (im Original-Rezept: Tapiokastärke)
1 EL Glucosesirup (moi: Invertzucker nach Eline)
40 g ungesüsstes Kakaopulver
1/4 TL Fleur de Sel
60 g Zartbitterschokolade (moi: 30 g 85 %, 30 g Vollmilch)

Zubereitung:

Die Stärke mit 2 EL Milch glatt rühren, beiseite stellen. Nun alle weiteren Zutaten bis auf die Schokolade in einen 4 L Topf geben, aufkochen und 4 Minuten sprudelnd kochen lassen (WICHTIG, damit der Wasseranteil in der Milch verkochen kann und das Eis weniger kristallin wird). Vom Herd nehmen und langsam die Stärkemischung einrühren. Wieder aufkochen und etwas 1 Minute rühren, bis die Mischung andickt. Vom Herd nehmen. 
Die heiße Mischung zur zerbrochenen Schokolade geben und vollkommen abkühlen lassen, dabei immer mal wieder umrühren, damit sich keine Haut bildet (ich habe die Mischung am Abend zubereitet und über Nacht auskühlen lassen. Im Buch wird die Eisbasis in einen Gefrierbeutel gefüllt und in ein Eiswürfelbad gelegt). In der Eismaschine zu dem cremigsten, schokoladigsten Eis der Welt gefrieren lassen.



Schwierig, bei diesen Temperaturen Eis zu fotografieren. Obwohl ich das Gefäß vorgekühlt hatte, schmilzt das Eis schneller, als ich die Kamera zücken kann.


Fazit: Das MUSS ich unbedingt wieder machen, diesmal gleich in doppelter Menge. Und dann habe ich es hier in diesem schönen Blog nochmals entdeckt als Schoko-Konfekt, das wird auch noch ausprobiert.

Samstag, 18. August 2012

Von Sommeliers, Jägern und einer Jägerstube

Hôtel Restaurant Au Chasseur, 7, rue de l'Eglise, Birkenwald
Tel. 03 88 70 61 32, Montag ganztägig, Dienstag- und Mittwochmittag geschlossen
http://www.chasseurbirkenwald.com/




Birkenwald ist ein kleines Dorf in der Nähe von Saverne, das unbedingt einen Besuch lohnt. Ist man schon mal in der Region, sollte man auch Marmoutier besuchen und dort die Klosterkirche mit einer Silbermann-Orgel besichtigen. Mir war es heute leider nicht gelungen, Gerhard zu einer kleinen Besichtigung zu überreden, da wir etwas spät dran waren. Vor dem Essen geht Kultur manchmal, danach nieeee. Doch ich muss da ja sowieso wieder hin und dann starte ich einen neuen Versuch.


In idyllischer, ruhiger Lage liegt das ehemalige Jagdhaus, das von der Familie Gass geführt wird und mittlerweile zu einem wunderschönen Relais de Silence mit einem Wellness-Bereich ausgebaut wurde. In der Küche steht Yan Gass, für Service und Hotel ist seine Frau zuständig. 







Von den drei Speisesäalen war heute, am Samstagmittag, aufgrund des heißen Sommerwetters nur die Jägerstube geöffnet und die war dank teilweise heruntergelassener Fensterläden und einer Klimaanlage angenehm temperiert. Wir wurden sehr herzlich von der patronne, Madame Gass, empfangen. 

Die angenehm klein gehaltene Karte passt sich der Jahreszeit an, ab Herbst sind deutlich mehr Wildgerichte zu finden, so z.B. der Wildschweinschinken aus eigener Jagd und eigener Räucherei.
Der Gruß aus der Küche passte zu den hochsommerlichen Temperaturen, eine Gazpacho von Tomaten, mir hat sie wunderbar geschmeckt, Gerhard isst leider nichts Rotes und Tomaten schon mal gar nicht. Als Madame Gass das registrierte, wurde schnell ein neues Amuse Bouche gebracht: hausgemachte Wildschwein-Terrine mit Mirabellen.


Hier die legendären Schnecken, die in der Nachbarschaft gezüchtet werden: Escargots de Birkenwald, in einer köstlich duftenden, knoblauchbetonten Kräuterbutter. 


Ein Salat mit gebratenen Gambas mit einer leichten süß-sauren Sauce, salade de Gambas à la Plancha, Sauce aigre-douce:


und für Gerhard Salat mit Pfifferlingen und Stücken von Gänseleber, salades de girolles et copeaux de foie gras



Für mich ging es weiter mit Drachenkopf, knusprig und gleichzeitig saftig gebraten, auf einem leichten Essig-Kräuter-Sud, Rascasse Sébaste, juste grillé, vinaigrette aux herbes

und für Monsieur Rinderfilet in Pinot-Noir Sauce auf einem Wirsing-Bett, Filet de Boeuf, Sauce au Pinot Noir sur son lit de choux vert frisé




anschließend noch für Gerhard ein geeister Kugelhupf mit Marc de Gewürztraminer und einem Mirabellen-Kompott, Kougelhof glacé au marc de gewürztraminer


Wir nehmen noch einen Espresso und viel Wasser, zum Essen jeweils ein kleines Glas Riesling und ein kleines Glas Pinot Noir, mehr war bei diesen Temperaturen und einer Strecke von fast einer Stunde bis nach Hause nicht angemessen.

Wobei ich die Weinkarte schon mit Interesse gelesen habe, stammt doch Stéphane Gass aus diesem Hause - sein Vater Roger Gass stand lange in der Küche und machte das Au Chasseur weithin bekannt. Ob Yan Gass der Bruder von Stéphane Gass ist, muss ich noch herausfinden - ich muss da wieder hin!

Stéphane Gass ist einer der bekanntesten und vor allem sympathischsten Sommeliers, die ich jemals kennenlernen durfte. Er berät schon seit vielen Jahren die Gäste der Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach in Baiersbronn und sucht die perfekte Weinbegleitung zu den Creationen des Drei-Sterne-Kochs Harald Wohlfahrt aus.


Freitag, 17. August 2012

Ein Salat-Highlight für wundervolle Sommerabende: Kritharaki-Salat




Kritharaki-Salat schmeckt wundervoll zu Gegrilltem oder einfach so als erfrischender Salat an heißen Sommertagen. Abends auf der Terrasse und dazu ein schön gekühltes Glas Wein ist er der absolute Genuß. 

Diese hübschen kleinen Nudeln, die so ähnlich wie zu groß geratene Reiskörner aussehen, heißen daher auch in Italien Risoni, ansonsten findet man sie unter dem Namen Orzo. Mittlerweile gibt es sie auch in Bio-Qualität zu kaufen.

Zutaten:

für die Vinaigrette:

2 EL Sherry-Essig

1 - 2 TL grobkörniger Senf
Salz und Pfeffer

2 - 3 EL Olivenöl
1  Knoblauchzehe, fein gehackt


für den Salat: 

250 g Reisnudeln
ca. 650 ml Geflügel- oder Gemüsefond
1 Zucchino (oder 1/2 Salatgurke), ungeschält, klein gewürfelt
je 1/2 Paprika, gelb und rot, kleinst gewürfelt
4 feste Tomaten, feine Würfel
und/oder eine kleine Handvoll getrocknete Tomaten (Soft-Tomaten), kleine Würfel
ca. 12 schwarze Oliven (entsteinen und fein hacken)
etwas frischer Zitronensaft,
Salz, Pfeffer, Piment d'Espelette
gehackte Petersilie




Zubereitung: 

Die Reisnudeln in dem leicht gesalzenen Geflügelfond je nach Packungsanweisung al dente kochen, abgießen (Wer mag, kann den Fond auffangen, ihn bis auf 2 EL einreduzieren und als zusätzliche Würze zu dem Salat geben. Achtung: vorher abschmecken, ob er nicht zu salzig ist).

Alle Zutaten für die Vinaigrette verrühren, unter die noch heißen Nudeln mischen. Alles Gemüse in schöne kleine Würfel schneiden (kann vorher erledigt werden), Petersilie hacken und mit den Nudeln mischen, abschmecken. Wer mag, darf noch etwas Schärfe reinbringen (z.B. ein klitzekleines Teelöffelchen Harissa)








Sonntag, 12. August 2012

Eine Hommage an Astrid, alle schwenkenden Saarländer und das saarländische Savoir-Vivre

Das Saarland, in Deutschlands Südwesten gelegen, ist nur einen Steinwurf von Frankreich entfernt, was sich sehr positiv auf den Lebensstil des Saarländers auswirkt. "Hauptsach gudd gess" (Hauptsache gut gegessen) ist hier ein geflügeltes Wort. Besucht man Saarbrücken, die Landeshauptstadt, oder Saarlouis, die heimliche Landeshauptstadt, trifft man überall auf französisch geprägte Restaurants. Gleich zwei DREI-Sterne-Köche gibt es hier: Klaus Erfort, Gästehaus Erfort, Saarbrücken und Christian Bau, Restaurant Schloss Berg, Perl.
Weitere DREI Restaurants sind mit jeweils einem Stern ausgezeichnet: Le Noir, Saarbrücken, Restaurant Kunz, St. Wendel und neu hinzu gekommen Hämmerle's Restaurant, Blieskastel. Der Oskar, als Genießer bekannt, wusste schon, warum er nicht zu Frau Wagenknecht zog, sondern mit ihr das Saarland als gemeinsames Domizil wählte. "Dehemm is dehemm" (zu Hause ist zu Hause) - auch dies ein geflügeltes Wort im Saarland, spiegelt die Heimatverbundenheit des Saarländers wieder.

Auch Gerhard ist Saarländer - ein "Echter" (ich übrigens auch, aber mein Mann behauptet, ich habe zu wenig saarländische Gene abbekommen und sei daher keine "Echte" Saarländerin, mir geht z.B. diese Heimatverbundenheit völlig ab; ich bin überall dort zu Hause, wo ich die Menschen, die mir wichtig sind, um mich habe und wo es schön ist und ich mich wohl fühle, so wie jetzt hier im Elsass).

Eine Besonderheit der saarländischen Essgewohnheiten tritt überwiegend im Sommer auf: Der Schwenker!
"Der Mensch denkt. Gott lenkt. Der Saarländer schwenkt" ist ein berühmter saarländischer DREI-Satz des Saarbrücker Autors Schorsch Seitz.

Das Wort Schwenker hat im Saarland gleich DREI Bedeutungen:

1. DER saarländische Grill = Schwenker
Bestehend aus einem DREI-Bein aus verschweißten Metallstangen, über dessen Spitze eine Kette über ein frei drehendes Laufrad läuft, an dem ein Grillrost hängt, der über dem offenen Feuer "geschwenkt" wird.

2. Das zu grillende Stück Fleisch = Schwenker
Ein Schweinenackensteak, das mindestens einen Tag zuvor in einer speziellen Marinade mariniert wird und dann auf den Schwenker gelegt wird

3. Derjenige, der den Schwenker auf den Schwenker legt = Schwenker
Üblicherweise sind die Schwenker die Herren der Schöpfung, zu deren Grundausrüstung DREI Dinge gehören:
- ein Holzstock , mit dem der Schwenker (Grill) angeschubst = geschwenkt wird
- ein Hocker, auf dem der Schwenker (der Grillmeister) Platz nimmt (und sich nicht mehr von der Stelle rührt, bis der Schwenker (das Grillgut) fertig ist
- ein Krug mit (vorzugsweise saarländischem) Bier

Und so sieht das DREI-Bein = DER Schwenker aus:


Und hier nochmals näher betrachtet - man beachte vor allem rechts im Bild eines der DREI wichtigen Hilfsmittel zum Schwenken: den Stock.


So, nun aber endlich zum Rezept:

Zutaten (für 4 Personen):

4 Bio-Nackensteaks à 180 g mindestens (m: 200 g) (sie sollten nicht zu dünn sein, damit sie später beim Grillen, pardon Schwenken nicht austrocknen)

für die Marinade:
2 - 4 Knoblauchzehen, geschält, klein gewürfelt, mit Salz bestreut und mit dem breiten Messerrücken zu einer Paste zerdrückt
Pfeffer, natürlich frisch gemahlen
1 EL Paprikapulver, mild
1 TL Nelkenpulver
3 Wacholder-Beeren, zerdrückt
1 Messerspitze Kreuzkümmel

3 EL Öl (m: Olivenöl)
4 Zwiebeln, geschält und in hauchdünne Scheiben geschnitten

Zubereitung:

Alle Zutaten für die Marinade mischen und in das Fleisch einmassieren, mit Öl bestreichen und lagenweise mit den Zwiebeln in eine Form geben. Mit Folie abdecken und für mindestens einen Tag in den Kühlschrank. Am nächsten Tag DREI Stunden vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen und Zimmertemperatur annehmen lassen, eventuell noch etwas nachsalzen. Dann diese Schwenker (das Grill-Fleisch) dem Schwenker (dem Liebsten) an den Schwenker (DREI-Bein) bringen.

Je nach Fleischdicke werden pro Seite ca. 25 bis 30 min benötigt, d h.die gesamte Schwenk-Zeit beträgt 1 Stunde. Während dieser Zeit ist der Schwenker (der auf seinem Hocker Sitzende) ständig mit frischem, kühlen Bier zu versorgen, DREI Gläser sollten es während einer Stunde schon sein, um den Schwenker (den auf seinem Hocker Sitzenden) zu motivieren, durch ständiges Anschubsen mit dem Stock den Schwenker (das Grill-Fleisch) über dem offenen Feuer zu schwenken, bis der Schwenkbraten außen wunderbar knusprig und innen herrlich saftig ist - das Ganze nennt man dann Niedertemperatur-Garen auf saarländische Art ;-)

Und so schaut der Schwenker dann aus:


Im Saarland werden dazu Kartoffel- und/oder Nudelsalat serviert, bei uns gab es DREI verschiedene Salate:
frische grüne Blattsalate aus dem Garten, Kartoffelsalat (Danke Christine) und Salat aus grünen Bohnen.



Und wenn ihr Euch jetzt fragt, was ich ständig mit der Zahl DREI habe, dann hier die Auflösung:
Astrid von Arthurs Tochter kocht hat gleich DREI-Mal Grund zum Feiern:

Ihren eigenen Geburtstag, den dritten Hochzeitstag und ihren dritten Bloggeburtstag. In ihrem 300. Post wünscht sie sich von ihren Leserinnen und Lesern virtuelle Ideen oder Köstlichkeiten, die mit der Zahl DREI zu tun haben.

Liebe Astrid, nicht ganz auf die letzte Minute, exakt DREI Stunden, DREIUNDDREIßIG Minuten und DREIUNDDREIßIG Sekunden vor Ende Deines Blog-Events sende ich DIR DREI-Mal Glückwünsche: nachträglich nochmals herzlichen Glückwunsch zu Deinem Geburtstag, Dir und P. herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag und herzlichen Glückwunsch zu DREI Jahren http://arthurstochterkocht.blogspot.fr/





Donnerstag, 2. August 2012

Heiße Sauce für heiße Sommerabende: Harissa - sooo was von scharf



Zum Couscous, den ich klick hier zubereitet hatte, gehört unbedingt Harissa, die scharfe Würzpaste, ohne die es in der tunesischen Küche ohnehin nicht geht. Außerdem passt sie wunderbar zu Gegrilltem Fleisch, Fisch oder Gemüse und gibt gewissen Sommersalaten das I-Tüpfelchen.


Zutaten:
70 g getrocknete Chilischoten, in kochendem Wasser eingeweicht
6 frische Chilis, rot, klein gehackt
2 Knoblauchzehen, geschält
1 EL Rotweinessig
2 EL grobes Meersalz
1 EL gemahlener Kreuzkümmel
1 EL gemahlener Koriander
Olivenöl

Chili und Knoblauch fein hacken, mind. 30 min bei aufgelegtem deckel schmoren, gegen Ende mit dem Pürierstab fein zu einer Paste zerkleinern, in ein Gefäß geben und und mit Olivenöl bedecken. Im Kühlschrank hält sich das Harissa gut einige Wochen.


Mittwoch, 1. August 2012

Der Super-Sommer-Salat mit Mohn-Vinaigrette



Normalerweise wird hier nur gebloggt, wenn ich zu Hause im Elsass bin. Da gibt es auch noch einige Rezepte in der Warteschleife, doch erstens weilt Sohn in den Semesterferien zu Hause und zweitens haben wir Internet-Totalausfall, die Reparatur gestaltet sich etwas langwierig. Damit sich der Blogstau nicht noch mehr vergrössert und weil ich mich unbedingt noch am Blogevent, das Mel von Pimpi-MEL-la bei zorra ausrichtet, beteiligen möchte, gibt es hier ausnahmsweise einen Post, obwohl ich mich im Tessin aufhalte. Dort funktioniert der Internet-Anschluss glücklicherweise und daher für Euch, liebe Mel, liebe zorra, mein Gericht mit Mohn.

Blog-Event LXXX - Papaver (Einsendeschluss 15. August 2012)





Zutaten: für 4 Personen als Vorspeise

für die Vinaigrette:

2 EL Mohn, in der Pfanne fettfrei leicht angeröstet, bis er Duft annimmt
5 EL Rotwein
2 EL Löwenzahnsirup oder Honig
2 EL Rotweinessig
1 - 2 TL Senf
Salz, Pfeffer
2 EL Olivenöl

außerdem:

3 Nektarinen oder Pfirsiche
4 Tomaten
1 großer Büffelmozzarella
1 Handvoll schwarze Oliven, entkernt und in Stücke geschnitten
1 Chilischote, in Ringe geschnitten, wer mag, entfernt die Kerne
2 gute Handvoll Ruccola, geputzt





Die Vinaigrette rühren, den Mohn zugeben und etwas durchziehen lassen.

Nektarinen und Tomaten in Spalten schneiden, auf einer großen Platte dekorativ auf dem Ruccola anrichten. Mozzarella, Oliven und Chili darüber geben und mit der Vinaigrette beträufeln.

Ein traumhaft schmeckender, erfrischender Sommersalat, der sich wunderbar vorbereiten lässt, dann einfach die Vinaigrette erst kurz vor dem Servieren darüber geben.